Johannes Kiel & Tabata von der Locht
In zeitgenössischer Vernetzung kennen sich Individuen aus weiten Kreisen meist nur oberflächlich. So kannten wir uns schon über Jahre – teilten miteinander doch nicht unser kreatives Schaffen.
In ‘Touch Away’ haben wir uns zur Aufgabe genommen, die Arbeitsweise des anderen zu erahnen. Als Grundlage hierfür dienten neben schemenhaften Begegnungen auch Texte, die wir einander zusandten.
Ein Gewicht befindet sich auf einer Fläche.
Diese wird langsam elastisch.
Durch die Schwerkraft wird das Gewicht nach unten gedrückt.
Die Fläche weitet sich an dieser Stelle.
Ein Raum entsteht durch die nun nicht mehr gerade Fläche.
Das Gewicht drückt sich tiefer.
Diese bilden nun Räume.
Durch tiefen und Höhen entsteht Schatten.
Das Nass streichelt sanft die ovale Hülse des Kerns. Er quillt leicht und beginnt sich an der lebensbringenden Flüssigkeit zu nähren. Die Zellteilung entlässt aus dem Brutkasten die ersten weiß-braunen Gliedansätze. Im Dunkeln bahnen sie sich den Weg Richtung Erdmitte. Von thermischer Energie lässt sich der Fötus wärmen und die Aufnahme der Makronährstofe beginnt. Kommt in Fahrt. Auf simpel anmutende und doch gar unergründliche Weise wirkt die Adhäsion. Millimeter legt die Nahrung so durch die Kapillaren zurück. Die vom Storch geschenkte Energie neigt sich langsam dem Ende. Doch auch Tote spenden Leben. Phosphor – kontinuierlich teilt sich die DNA, Enzyme schwimmen durch die Säfte – eeponentielle Ausbreitung der von Wänden Abgekapselten. Das steigende Volumen sprengt nun endgültig die Relikte der embryonalen Phase und das Streben Richtung Licht beginnt. An der Achse gespiegelt streckt und dehnt sie sich.